Drecksarbeit in deutschen Schlachthöfen: Tierausbeutung und Menschenausbeutung gehen Hand in Hand
„Schlechte Bezahlung, unwürdige Unterkünfte, Erniedrigung und Erpressung: Was sich in Schlachthöfen abspielt, ist für viele Kritiker mehr als Ausbeutung. Die Rede ist von Menschenhandel und organisierter Kriminalität“
Diese bemerkenswerte Überschrift gibt die Süddeutsche Zeitung ihrem neusten Artikel zu den Verhältnissen in deutschen Schlachthöfen. Dabei handelt es sich um eine Zeitung, die vegetarischer, veganer oder tierrechtlicher Umtriebe gänzlich unverdächtig ist.
In Schlachthöfen wird Drecksarbeit verrichtet:
Transporte panischer Tiere werden entladen, die Tiere zu den Tötungsanlagen getrieben, wo Betäubungen oft versagen. Die toten Tierkörper werden ausgeschnitten und ausgenommen. Alles ist voller Blut, das ist die Realität in den Schlachthöfen. Wären ihre Wände aus Glas, es gäbe keine Schlachthöfe mehr - nicht ohne Grund lautet so der Titel einer auch durch den Ex-Beatle Paul McCartney unterstützen Kampagne. Ziel ist es, die Brutalität, die sich hinter diesen Wänden abspielt, an das Licht der Öffentlichkeit zu bringen.
Wer möchte solche Arbeit verrichten?
Einzelne Sadisten mag es geben, falsch scheint aber die Annahme, dass sich Menschen unter normalen Umständen um solche Arbeit reißen würden. Entsprechend bringt der Artikel der Süddeutschen Zeitung erschütternde Informationen über die Menschen, die in den Schlachthöfen in Deutschland für unseren Fleischkonsum die Drecksarbeit verrichten. Eine Arbeit, die zwar kaum jemand selber tun möchte, aber deren Ergebnisse Millionen Menschen trotzdem täglich auf ihrem Tellern verzehren.
Aus armen Ländern, wie Rumänien, werden die Menschen angeworben. Arbeitszeiten sind tagsüber und nachts. Hausen tun sie zu mehreren in winzigen Zimmern für teures Geld. Wer Urlaub machen möchte, wird gefeuert. Wer sich wehrt, wird bedroht.
„Lohnsklaven in Deutschland“ heißt der Film von Marius Meyer und Michael Nieberg. Im Hintergrund stehen international operierende Menschenhändler. Wen wundert es, dass sogar Bezüge zwischen Fleischindustrie und Waffenhandel bestehen?
Als Veganer möchten wir eine bessere Welt, in der das durch den Menschen verursachte Elend der Tiere ebenso aufhört wie die Ausbeutung des Menschen durch den Menschen. Die Lohnsklaverei in deutschen und internationalen Schlachthöfen macht erneut deutlich, wie eng Tier- und Menschenverachtung beieinander liegen.
„Solange es Schlachthöfe gibt, wird es Schlachtfelder geben“, lautet ein ebenso berühmter wie wahrer Ausspruch von Leo Tolstoi. Solange wir Tiere unermesslichen Leid aussetzen, nur um an ihre Körperteile und Körperflüssigkeiten heranzukommen, werden wir auch fortfahren, Menschen zu versklaven und ihnen alle Menschenrechte zu rauben.
Nicht die einzige, aber eine wichtige Antwort auf die Not und das Leid in unserer Welt ist der Wechsel zu einer veganen Lebensweise. Dies hat soeben noch einmal der Filmemacher und Naturforscher James Cameron eindringlich dargelegt, als er den Preis der National Geographic Society entgegennahm. Eine vegane Welt wird eine bessere Welt sein, weil sie Mitgefühl an die Stelle von Indifferenz und Grausamkeit setzt und das Recht aller leidensfähigen Wesen auf Leben und Schutz vor Leidzufügung in den Vordergrund allen menschlichen und gesellschaftlichen Denkens und Handeln stellt.
Das Elend der Tiere und Menschen in den Schlachthöfen sollte uns ein weiterer Anreiz sein, uns für die Ausbreitung der veganen Lebensweise einzusetzen, damit diese Orte des Grauens zu Museen der Dokumentation vergangener Grausamkeit werden.