Es ist so leicht, vegan zu leben
Es gibt eine Reihe von fleischessenden und auch vegetarisch lebenden Menschen, die durchaus die Vorteile einer veganen Lebensweise erkennen,es für sich selbst aber für zu schwierig halten,vegan zu leben.
Die gute Nachricht lautet:
Diese Sichtweise ist mittlerweile überholt. Die angenommenen Schwierigkeiten einer veganen Lebensweise sind heute mehrFiktion als Wirklichkeit.
Die vegane Lebensweise erfreut sich momentan einer wachsenden Popularität. Hierzu tragen auch die Prominentenmodelle von Bill Clinton bis hin zu den vielen veganen Spitzensportlern bei, die die Umsetzbarkeit, Gesundheitsförderlichkeit und Lebensfreude des Veganismus ins gesellschaftliche Bewusstsein rufen.
Waren Veganer vorher in den Augen der kaum Bezüge zum Veganismus aufweisenden Öffentlichkeit eher merkwürdige Typen oder angebliche „Spaßbremsen“, rückt der Veganismus, nunmehr schrittweise in das Zentrum der Gesellschaft.Hiermit sind Gefahren verbunden (Erosion der ethischen Begründung der veganen Lebensweise, Anpassung an eine ressourcenvergeudende Konsumgesellschaft), aber auch große Chancen für eine beschleunigte Ausbreitung der veganen Lebenspraxis zum Wohle vonTier, Mensch und Umwelt.
Die wachsende Beliebtheit der veganen Lebensweise schlägt sich nieder in zahlreichen heute zur Selbstverständlichkeit gehörenden Erleichterungen des Alltages für Veganer. Erfreuliches Ergebnis ist, dass es heute viel einfacher ist als früher, die individuelle Entscheidung für die vegane Lebensweise zu treffen undumzusetzen.
Vor allen vier Aspekte machen es mittlerweile leicht, vegan zu leben:
1.Kein Verzicht auf erlernte Geschmackspräferenzen notwendig
Früher gab es in nur sehr begrenzter Art und Weise vegane Produkte, deren Geschmack denen von Fleisch, Milch und Eiergerichten ähnelte. Wer auf diesen Geschmack nicht verzichten und dennoch vegan leben wollte, musste selber die Kreativität und die Ressourcen zum Kochen mitbringen.
Diese Zeiten sind endgültig vorbei.Veganer Produkte sind, wie auch Tests mit nichts ahnenden Fleischessern zeigen, mittlerweile geschmacklich und auch konsistenzmäßig von Fleischprodukten kaum noch zu unterscheiden. Milch, Yogurt und Käsealternativen stehen ebenfalls reichlich zur Verfügung. Aufgrund des veganen Versandhandels sind diese Produkte in städtischen Gebieten ebenso wie auf dem Land leicht erhältlich. Gleichzeitig erleichtern es uns aber auch zahlreiche vegane Rezepte-Communities, selbst vegan zu kochen. Nicht zu vergessen, sind auch die immer beliebter werdenden veganen Kochbücher.
In Diskussionen mit Fleischessernwerden die veganen Produkte gelegentlich als künstlich, chemisch, unnatürlich und sogar ökologisch schädlich kritisiert. Diese Kritikberuht aber auf einer Unkenntnis der Bestandteile der veganen Lebensmittel. Nahezu alle veganen Produkte beruhen nicht auf möglicherweise gar potentiell gesundheitsschädlichen Chemikalien, sondernauf Pflanzenbestandteilen, wie Tofu oder Seitan, die bereits seit Jahrhunderten oder Jahrtausenden Bestandteil einer gesunden menschlichen Ernährung sind.
Viele Produkte werden nach den Prinzipien der biologisch-organischen Landwirtschaft produziert, wobei es übrigens auch ohne weiteres möglich ist, die vegane Ernährung komplett mit Bio-Produkten zu gestalten.
Insgesamt weisen vegane Produkte allgemein eine im Vergleich zu Fleischprodukten hervorragende Öko-Bilanz auf. Dies gilt auch für Tofu und andere Produkte aus Sojabohnen. Veganer Konsum von Sojaprodukten ist nicht nur gesundheitlich förderlich, sondern auch ökologisch wünschenswert und verträglich. Die riesigen Sojamonokulturen und gentechnisch veränderten Sojabohnen sind nämlich nicht Ergebnis des veganen Sojakonsums, sondern der Nutztierhaltung. Denn 90% des Soja werden direkt an Nutztiere verfüttert. Der direkte menschliche Konsum von Sojaproduktenwirkt demgegenüber der Ressourcenverschwendung über den Umweg der Nutztierhaltung entgegen. Der größte Sojabohnenanbauer sind gegenwärtig übrigens die Vereinigten Staaten, wobei es aber auch beispielsweise Sojabohnenanbau in Deutschland gibt.
Jahrelang erlernte Geschmackspräferenzen sind oftmals schwer veränderbar, so dass eigentlich nicht mehr gewollter Fleisch-, Milch- und Eierkonsum als suchthaft erlebt werden kann, wodurch wiederum Rückfälle in eine nicht vegane Lebensweise ausgeklöst werden können. Mit der nunmehr gegebenen einfachen Verfügbarkeit veganer Lebensmittel ist ein Verzicht nicht mehr notwendig und „Entzugserscheinungen“ sind daher nicht mehr zu erwarten bzw. können leicht vermieden werden.
2. Auswärts essen immer leichter
Auswärts vegan zu essen, ist mittlerweile komplikationslos möglich. Es hat sich rumgesprochen, dass es vegan lebende Menschen gibt und die Bereitstellung pflanzenbasierter Gerichte gehört heute zum positiven Image von Restaurants.
Es gibt eine ganz einfache Methode, um nahezu überall auswärts vegan essen zu können: Die eigene vegane Ernährung kurz erklären. Erläutern, dass kein Fleisch, Fisch, keine Milch und Milchprodukte sowie keine Eier gegessen werden. Explizit ergänzen, dass hierzu auch Käse, Sahne, Yogurt und Butter gehören. Zusätzlich darauf hinweisen, dass in Soßenund Suppen keine Hühnerbrühe, Fischsoße, Austernsoße oder Milchprodukte, enthalten sein dürfen und dann darum bitten, ein entsprechendes veganes Gericht zu kreieren. Die große Mehrheit der Restaurants und Gaststätten ist heute bei entsprechend genauer Instruktion dazu bereit und in der Lage. Außerdem gibt es aber auch immer mehr vegane Restaurants.
3. Vegane Kleidung problemlos erhältlich
Lederfreie und wollfreie Kleidung kann heute weiträumig bezogen werden. Ob sportlich, praktisch oder elegant; Schuhe, Gürtel und Taschen sind über den spezialisierten veganen Handel erhältlich. Leder- und Wollprodukte haben den Ruf der Naturhaftigkeit, beruhen aber in Wirklichkeitnicht nur auf Tierleid, sondern gehen ebenfalls mit erheblicher Umweltbelastung einher. Vegane Alternativen sind insgesamt umweltschonender, wobei im Gegensatz zu ihrem Ruf auch verwandte synthetische Fasern bezüglich ihrer Ökobilanz sich gut sehen lassen können. Wer heute vegan lebt, braucht sich kleidungsmäßig nicht mehr einzuschränken.
4. Vegane Ansprechpartner und Unterstützung immer mehr verfügbar
Durch die Ausbreitung der veganen Lebensweise entsteht eine wachsende Vernetzung vegan lebender Personen.Andere Veganer kennen zu lernen und Unterstützung beim Wechsel zu einer veganen Lebensweise zu erhalten, ist heute einfacher denn je. Immer mehr vegane Stammtische entstehen, PETA bietet ein veganes Starterkit mit vielen Tipps. Der Vegetarierbund, die vegane Gesellschaft und der neuerlich entstandene Bund für vegane Lebensweise sind in Deutschland, die vegane Gesellschaft und die Vegetarier-Union in Österreich und die vegane Gesellschaft und die Vereinigung für Vegetarismus in der Schweiz Ansprechpartner, um auch individuell Anregung und Unterstützung zu erhalten. Ebenso hilfreich sind vegane Foren. Außerdem gibt es Möglichkeiten zu gezielten veganen Partnersuche.
Vegan zu leben, bedeutet heute nicht mehr Isolation und Ausgrenzung, sondern ermöglicht die Integration in ein wachsendes Netzwerk von Menschen, die sich für die vegane Lebensweise entschieden haben. Dies hilft, den veganen Weg einzuschlagen und auf ihm zu verbleiben.
Schlussfolgerung:
Vegan zu leben, wird immer einfacher und ist bereits heute leicht zu praktizieren. Die meisten Barrieren existieren nur scheinbar und lösen sich in Luft auf, wenn wir einfach einmal beginnen, auf Tierprodukte in unserem Alltag zu verzichten und diese Entscheidung selbstbewusst kommunizieren.
Heute bedeutet vegan zu leben, vor allem einen Gewinn an Freiheit. Wir können uns frei machen von Körperbestandteilen und Flüssigkeiten getöteter Tiere als Basis der eigenen Ernährung und Bekleidung und auf diese Weise gesund und mit besserem Gewissen durchs Leben gehen!