Odense: Öffentliche Zerlegung eines Löwen zeigt Tierverachtung von Zoos
Der Zoo von Odense ließt im Februar 2015 eine Löwin im Alter von neuen Monaten töten, da es für die Löwiun zu wenig Platz gebe uned Inzuchtgefahr bestehe. Natürlich wäre eine Sterilisation möglich gewesen, aber der Zoo ließ mitteilen: "Zoologische Gärten haben eine gewisse Kapazität, und es ist besser, für die Zucht Platz zu machen, um die Art zu erhalten, als ein unzüchtiges Individuum zu erhalten."
Das getötete Tier wurde im Anschluss eingefroren und nunmehr vor zahlreichen schaulistigen Kindern und Erwachsenen öffentlich seziert. Der abgehackte Löwenkopf wurde der Menschenmenge durch eine Zoomitarbeiterin präsentiert. Gerechtfertigt wird die blutige Spektakel mit pädagogischen Gründen: Der Tod sei Teil des Lebens und Kinder sollten wissen, wie ein Tier von innen aussehe.
Zwanglos ließe sich eine solche Argumentation auf den Menschen ausweiten:
Der Tod ist nun einmal Teil des Lebens, warum nicht Menschen töten und sie öffentlich ausweiden?
Tatsächlich sind die pädagogischen Zwecke vorgeschoben oder werden innerpsychishc rationalisiert. Die Veranstalter und Zuschauer bei solchen mörderischen Spektakeln erfreuen sich an einem blutiken Spektakel und wollen sich die Rohheit und Primititvität ihrer motive nicht eingestehen. Anstatt empathielose Neugier oder Sadismus als Grund für ihr Tun zu benennen, reden sie sich und anderen ein, etwas wertvolles zu tun. Vermutlich ging es den Veranstaltern und Zuschauern in den römischen Arenen ebenso als sie Menschen und Tiere für ihr Amüsement gegeneinander hetzten.
Deutlich macht der Vorfall erneut, wie tierverachtend zoologische Gärten sind. Im Namen von Tierschutz und Arterhaltung werden Tiere ihre Freiheit entzogen, als Ausstellobjekte instrumentalisiert und jederzeit getötet, wenn es opportun ist. Hilflos sind die Insassen von Zoos dem Willen des Menschen unterworfen, der ein Wille über Leben und Tod ist.
Ist es verwunderlich, dass auch zwischen Menschen Krieg und Vernichtung herrschen, wenn wir gesellschaftlich das Abschlachten und Ausnehmen von Tieren als Spektakel zur Begeisterung von Kindern und Erwachsenen organiseren? Würde es anders aussehen, wenn es nicht ein Löwe, sondern ein Muslim, Jude oder ein Flüchtling wäre, den wir abschlachten und ausnehmen ließen? Würden die Menschenmengen nicht ebenso groß sein, wenn Menschen statt Tiere als Objekte für dies blutige Spiel gewählt würden?
Auch das mörderische Tun des Zoos in Odense macht deutlich, wie dringend notwendig eine vegane Gesellschaft ist. Denn der Veganismus steht nicht für Amüsement auf Kosten des Lebens anderer Menschen und Tiere, sondern für eine tier- und menschenwürdige Gesellschaft, die alles Leid verhindert, was verhindert werden kann. Demgegenüber steht die nicht-vegane Gesellschaft für Kaltherzigkeit, Egoismus und das Zelebrieren von Leid der einen als Freude für andere. Die Grausmamkeiten der Fleischgesellschaft sind dabei so tief verwurzelt, dass eine große Anzahl an Menschen diese Zusammenhänge nicht wahrnimmt und stattdessen allzu gutgläubig das Märchen der Pädagogik von Tod und Leben nachbietet, als welches sich dieser Lustmord tarnt.
Artgerecht ist nur die Freiheit - Zoos gehören geschlossen; der verbrecherische Akt in Odense zeigt erneut, wie notwendig diese Forderung ist.