Vegan: Wie umgehen mit nicht-veganen Freunden, Bekannten und Kollegen?
Der Umgang mit der nicht-veganen Umwelt fällt vielen vegan lebenden Menschen mindestens teilweise nicht immer leicht. Dies weiß ich aus eigenem 28 jährigen Vegan-Sein mit zahlreichen Gesprächen mit anderen Veganern, aber auch aus verchiedeen Umfragen von vegan.eu.
Ich glaube aber, dass wir uns einen Teil der Probleme selbst machen, indem wir viel zu viele Bedenken haben, uns eben auch gegenüber Nicht-Veganern konsequent vegan zu verhalten.
Gerade hatte ich erneut eine Erfahrung, die aufzeigt, dass wir uns wohl oft zu viele Probleme machen:
Wir hatten ein Gleichklang-Seminar vom 03. bis 04.022018 zum Thema “Liebe lernen” und unter den 20 Teilnehmenden waren die meisten nicht vegan. Die Verpflegung, die wir organisierten, war aber zu 100 % vegan bis hin zur Kaffee-Milch.
Ergebnis:
Es gab keinerlei Probleme.
Ein ähnliches Erlebnis hatte ich mit einer Bekannten, die im Restaurant ein nicht veganes Gericht bestellte. Eigentlich war sie eingeladen. Als ich ihr aber erklärte, dass der Kauf von Fleisch für mich das Gleiche ist als wenn ich es selbst esse und meinen ethischen Richtinien widerspricht, war es kein Problem.
Mittlerweile handhabe ich dies so, dass ich Freunde, Bekannte oder Kollegen fast nur noch in vegane Restaurants einlade. So ist es einfacher.
Aus dem Bekanntenkreis oder auch von veganen Gleichklang-Mitgliedern weiß ich zudem, dass rein vegane Hochzeiten oder andere Feiern viel einfacher möglich sind als viele befürchten. Wird es transparent gemacht, geht es in der Regel problemlos durch.
Veganer brauchen keine Angst haben, nicht vegan lebende Personen nicht-vegan verköstigen zu müssen. Sie brauchen es nämlich nicht zu tun.
Was ist aber, wenn Veganer in einer Ehe, Beziehung oder mit Kindern leben und all diese Beziehungen bereits bestanden als sie selbst zur veganen Lebensweise wechselten? Es gilt das Gleiche:
Wenn der Partner oder die Partnerin nicht vegan werden möchte, muss sie sich das eigene Essen zubereiten und wenn keine Einigkeit über eine vegane Ernährung der Kinder herstellbar ist, liegt es an dem nicht-veganen Teil gegebenfalls nicht-vegane Lebensmittel einzukaufen oder zuzubereiten.
Wenn die Kinder bereits älter sind und nicht vegan leben wollen, liegt es an ihnen selbst, sich zu bekochen. Veganer brauchen jedenfalls Nicht-Veganern keine nicht-veganen Lebensmittel zur Verfügung stellen, egal, in welchem Kontext sie sich bewegen.
Gibt es keine Ausnahmen?
Es gibt Lebenssituationen, die manchmal nicht von dem einen auf den anderen Tag änderbar sind oder jedenfalls so scheinen. Aber auch hier kann oft viel mehr getan werden, als wir zunächst denken. Arbeite ich in einem Supermarkt, der Fleisch, Milch, Eier verkauft, werde ich mich dem Verkauf der Lebensmittel nicht entziehen können. Ich kann aber über einen anderen Job nachdenken und mich bewerben.
Wie auch immer, keine Angst vor nicht-veganem Besuch. In einem veganen Haushalt kann Besuch keine nicht-veganen Lebensmittel erwarten und wir können unserem Besuch zwanglos – am besten vorab – erklären, dass wir ebenso keine nicht-veganen Mitbringsel wünschen. Echte Freundschaften zubrechen hieran nicht und so mancher denkt erst ernsthaft darüber nach, vegan zu werden, wenn ihm vorgelebt wird, dass die vegane Lebensweise nicht nur in allen gesellschaftlichen Umständen möglich, sondern auch alternativlos ist.