Lancet: Wissenschafts-Magazin fordert Subventions-Stopp für Rinderfarmer und Milchproduktion
Das weltweit führende renommierte Wissenschaft-Magazin Lancet fordert die komplette Abschaffung von Subventionen für Rinder-Farmer und die Milchproduktion gefordert.
Das Magazin geht dabei in einem Artikel so weit, die großen Nahrungsmittel-Produzenten mit Tabak-Konzernen gleichzusetzen, da durch die Nahrungsmittel-Konzerne eine ungesunde und den Klimawandel fördernde Welternährung etabliert werde. Die Nahrungsmittel-Produktion müsse eine andere Richtung einnehmen, weg von Milch und Rindfleisch hin zu nachhaltiger Landwirtschaft und gesunden Lebensmitteln.
Im Lancet-Artikel wird beklagt, dass Regierungen nicht mehr die Macht besäßen, im Interesse der Menschheit und des Planeten sinnvolle globale Ziele zu setzen, da eine zu starke Beeinflussung durch die ökonomischen Interessen der Nahrung-Mittelkonzerne stattfände. Entsprechend spiele die Stimme der Zivilgesellschaft eine zu geringe Rolle.
Es sollte den großen Nahrungsmittel-Konzernen daher verboten werden, Lobbyarbeit zu leisten und Beziehungen mit Regierungen einzugehen.
Das Magazin fordert überdies eine 90-prozentige Reduktion der weltweiten Fleischproduktion. Hierfür seien ökonomische Anreize erforderlich, die durch eine grundlegende Umgestaltung der Subvention-Politik geschaffen werden könnten.
Wissenschaft für vegane Perspektiven
Der Lancet-Artikel vertritt keine vegane Perspektive, ist aber dennoch aus veganer Sichtweise zu begrüßen.
Deutlich wird, dass die Wissenschaft eine immer größere Bereitschaft entwickelt, die vielfältigen Befunde, die für eine vegane Ernährung aus gesundheitlicher und Umweltschutz-Sichtweise sprechen, zu akzeptieren und aus ihnen Handlungsnotwendigkeiten abzuleiten.
Eine 90-prozentige Reduktion der Fleischproduktion wäre dabei fraglos bereits ein großer Schritt in Richtung zu einer veganen Ernährung.
Politik weit zurück
Während die akademische Wissenschaft sich insofern der veganen Perspektive bereits deutlich annähert, gibt es leider auf politischer keine vergleichbare Entwicklung. Im Gegenteil, hat in den USA der Fleischkonsum wieder zugenommen und die Trump-Regierung steht für die Interessen der großen Landwirtschaft- und Lebensmittel-Konzerne ein.
Vor kurzem veranstaltete Donald Trump eine aus gesundheitlicher, ethischer und veganer Sichtweise nur als Horror-Empfang zu bezeichnende Veranstaltung für Spitzensportler, bei der er Unmengen an Fastfood von McDonald, Burger King, Pizza and Wendy's servieren ließ und seine Menüauswahl als großartige amerikanische Lebensmittel pries. Im Rechtspopulismus des Donald Trump bleibt nicht einmal mehr der geringste Platz für die Perspektive der Tiere, für eine gesunde und klimaschonende Ernährung.
Ähnliche Entwicklungen zeigen sich in anderen rechtspopulistischen regierten Ländern, wie aktuell in Brasilien , in Ungarn oder in Polen.
In Deutschland bezeichnet die konservative CDU-Vorsitzende Annegret Kramp-Karrenbauer derweil Fleisch verzicht als Hölle auf Erden, während die AfD alle ihre Einflussmöglichkeiten in den Landesparlamenten nutzt (siehe hier, hier, hier, hier) jede sich bietende Möglichkeit in den Landesparlamenten, um gegen die vegane Ernährung und die vegane Bewegung zu hetzen. Ihr Vorgehen entspricht dabei in seiner Machart ihrer notorischen Hetze gegen Geflüchtete, einschließlich des routinemäßigen Rückgriff auf Falschbehauptungen.
Trotz der derzeit eher trüben politischen Entwicklung, einschließlich eine Zunahme der Klima-Leugnung, besteht Anlass zur Hoffnung, dass die positive Entwicklung in den Wissenschaften sich letztlich mittelfristig bis langfristig auch günstig auf das politische Klima und politische Maßnahmen auswirken wird. Dies gilt umso mehr, als dass auch ökonomisch zahlreiche positive Entwicklungen zu verzeichnen sind, die eine zunehmende Aussicht auf leidfreies Fleisch und auch leidfreie Milch durch Entwicklungen begründen, die dabei sind, Fleisch und Milch ohne Tiere auch auf der Ebene des Massenkonsums möglich zu machen.
Womöglich hift der Lancet-Artikel diese Entwicklung zu verstärken, um wenigstens den klimafeindlichen Auswirkungen der Tierlandwirtschaft entgegenzuwirken, wobei durch Fleisch ohne Tiere durch besondere Herstellungsmethoden gegebenenfalls aber auch den ärgsten gesundheitsschädigenden Folgewirkungen von Tierfleischkonsum entgegengewirkt werden mag.