Abnehmen geht am besten vegan
Eine neue Meta-Analyse hat 12 wissenschaftlich kontrollierte Untersuchungen mit Zufallszuweisung der Probanden zu unterschiedlichen Diätarten zusammenfassend ausgewertet. Es ergaben sich folgende Hauptergebnisse:
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Diäten mit vegetarische oder veganer Ernährung führten zu einer größeren Gewichtsabnahme als Diäten, die Fleisch einbezogen
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Diäten mit veganer Ernährung führten zu einer größeren Gewichtsabnahme als vegetarische Diäten, die noch Eier oder Milch einbezogen
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Ernegiereduzierte Diäten mit vegetarischer oder veganer Ernährung führten zu einer größeren Gewichtsabnahme als nicht energiereduzierte Diäten mit veganer oder vegetarischer Ernährung
Außerdem wurde soeben eine weitere Studie veröffentlicht, die vorallem untersuchte, inwiefern verschiedene Diäten auch tatsächlich befolgt werden. Verglichen wurden fünf verschiedene Diäten, unter ihnen auch eine vegane und eine ovo-lacto vegetarische Diät. Es ergaben sich folgende Hauptbefunde:
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Alle Diäten wurden gleich oft befolgt oder nicht befolgt. Veganer oder vegetarische Diätempfehlungen führten also nicht, wie befürchtet werden könnte, zu einer geringeren Compliance.
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Selbst diejenigen Versuchtsteilnehmer, die eine vegane oder vegetarische Diät nicht komplett befolgten, erreichten geringere Cholesterinwerte und ein geringeres Körpergewicht als Personen, die eine omnivore Diät (Mischkost mit Fleisch) praktizierten.
Beide Untersuchungen sprechen kombiniert für eine vegane Ernährung, wenn eine Gewichtsreduktion erreicht werden soll. Vegane Diäten führen zu den größten Effekten, gleichzeitig werden vegane Diäten genau so oft befolgt wie nicht vegane Diäten.
Oftmals wird argumentiert, dass vegane Ernährung eine Überforderung für die meisten Menschen darstelle und daher „weniger extreme“ Ernährungsformen propagiert werden sollten. In Wirklichkeit sollte freilich die Bezeichnung „extrem“ durch die Bezeichnung „konsequent“ ersetzt werden. Umgekehrt kann aber ebenfalls argumentiert werden, dass die Propagierung weniger konsequenter Ernährungsformen lediglich zu kosmetischen Verbesserungen führen könnte. So mag man bereits bei minimaler Reduktion des Fleischkonsums ein besseres Gewissen haben, selbst wenn die Ernährung weit von einer substantiellen Fleischreduktion oder gar einer veganen Lebensmittelauswahl entfernt ist. Für diese Gefahr spricht u.a. auch die Sachlage, dass sich mehr als 40 Millionen Menschen in der Bundesrepublik Deutschland bereits als Flexitarier betrachten, ohne dass eine entsprechend starke Reduktion des Fleischkonsums zu verzeichnen wäre.
Die vorliegenden wissenschaftlichen Befunde sprechen klar gegen die Annahme, dass die Propagierung einer veganen Ernährung zu „extrem“ sei und daher einfach nicht befolgt werden würde. Tatsächlich zeigen die Befunde, dass der Empfehlung einer veganen Diät ebenso oft gefolgt wird wie der Empfehlung einer omnivoren Diät. Damit entfallen alle Bedenken gegen die Empfehlung einer veganen Diät. Vielmehr sollte die Empfehlung einer veganen Diät den Standard bilden, da vegane Diäten deutlich wirksamer sind als vegetarische oder omnivore Diäten. Leider sind viele Menschen aber über diese Fakten noch nicht informiert, sicherlich auch weil viele professionelle Ernährungsberater nach wie vor irrtümlich meinen, eine vegane Ernährung sei eine Überforderung für ihre Klienten. Tatsächlich schonen sie ihre Klienten aber nicht, sondern schaden ihnen, indem sie ihnen die wirksamste Möglichkeit zur Gewichtsreduktion aus falsch verstandener Rücksicht vorenthalten.