Cholesterin: Reduktion tierischer Lebensmittel ist unzureichend, vegan hilft!
Cholesterin in Nahrungsmitteln sei doch nicht gefährlich – so berichten derzeit verschiedenste Medien, unter anderem →Spiegel-Online. Cholesterin in Lebensmitteln erhöhe nämlich in Wirklichkeit nicht das Cholesterin im Blut. Bei genauerer Betrachtung der Befundlage ergibt sich jedoch eine andere Sichtweise. Demnach ist eine reine Reduktion tierischer Nahrungsmittel zwar tatsächlich nicht ausreichend für eine Reduktion der Blutwerte des Cholesterins, aber ein kompletter Verzicht auf tierische Lebensmittel im Sinne einer veganen Ernährung kann den Cholesteringehalt im Blut sehr wohl erniedrigen.
Die Medienberichte berufen sich auf einen US-amerikanischen Entwurf für die offiziellen Ernährungsrichtlinien. Dieser empfehle, den Cholesteringehalt von Lebensmitteln künftig als Kriterien für eine mögliche Gesundheitsgefahr zu streichen. Das Argument ist dabei nicht, dass die Cholesterinwerte im Blut unerheblich seien, sondern es wird behauptet, dass der Verzehr cholesterinreicher Lebensmittel nicht zu einer Erhöhung der Cholesterinwerte im Blut führe. Überschüssiges Cholesterin werde ausgeschieden.
Jedoch würde auch nach dieser Empfehlung kein Freifahrtschein für cholesterinhaltige Lebensmittel, wie Eier und Fleisch, erteilt werden, da die Experten gleichzeitig empfehlen, den Grenzwert für die maximal erlaubte Aufnahme gesättigter Fette herabzusetzten. Der Konsum gesättigter Fette soll demnach also reduziert werden. Gesättigte Fette sind jedoch vor allem in tierischen Lebensmitteln enthalten. Entsprechend empfehlen die Experten einen höheren Konsum von Obst und Gemüse.
Die möglicherweise demnächst erscheinenden neuen Empfehlungen berücksichtigen allerdings nicht einen wesentlichen Faktor: →Studien zeigen, dass eine komplett tierfreie, vegane Ernährung zu geringeren Cholesterinwerten im Blut führt. Eine vegane Ernährung ist typischerweise mit einem geringeren Cholesterinspiegel verbunden, wobei nicht nur der Cholesterin-Gesamtwert, sondern auch das schädliche LDL-Cholesterin erniedrigt ist. Eine vegane, fettarme Ernährung senkt das Cholesterin dabei nach den →Befunden einer experimentellen Studie bereits nach sieben Tagen ab.
Wie lässt sich dieser scheinbare Widerspruch zu den möglichen neuen Empfehlungen aufklären?
Die diskutierten neuen Empfehlungen beruhen auf Studien, die aufzeigen, dass eine Reduktion tierischer, cholesterinhaltiger Lebensmittel nicht zu einer Absenkung des Cholesterinspiegels führte. Dies bedeutet aber nicht im Umkehrschluss, dass der komplette Verzicht auf cholesterinhaltige Lebensmittel im Sinne einer veganen Ernährung nicht trotzdem zu einer Reduktion des Cholesterins führen würde. Im Gegenteil, ist eine solche Absenkung des Cholesterins durch eine vegane Ernährung mehrfach beobachtet worden. Welcher Mechanismus dieser Absenkung zugrunde liegt, bedarf der weiteren Aufklärung.
Der korrekte Schluss, der aus den möglichen neuen Empfehlungen zu ziehen ist, ist insofern ein etwas anderer als er in den Medienberichten nahegelegt wird und lautet:
Die reine Reduktion tierische Lebensmittel ist für eine Reduktion des Cholesterins im Blut nicht ausreichend. Nur der komplette Verzicht auf tierische Lebensmittel im Sinne einer veganen Ernährung ist wirksam.