Großbritannien: Neuer Labour Chef isst kein Fleisch

Großbritannien: Neuer Labour Chef isst kein Fleisch

Allen Warnungen und Unkenrufen durch die alten „Blair-Zirkel“ und ihr längst diskreditiertes „New-Labour-Projekt“ zum Trotz wurde dieser Tage Jeremy Corbyn zum Vorsitzenden von Labour in Großbritannien gewählt. Dies ist für alle Grund zur Freude, die an der Idee des Sozialstaates und einer friedlich-solidarischen Gesellschaft festhalten. Ein Grund zur Freude ist die Wahl Corbyns gleichfalls für Tierschützer, Tierrechtler, Veganer und Vegetarier.

Corbyn ist der erste Vorsitzende der Labour Partei, der kein Fleisch isst. Er ist damit der erste Vorsitzende der traditionsreichen Labour Partei, der eine Sensitivität für das Tierleid, die Umweltzerstörung und die Gefährdung der weltweiten Ernährungssicherheit aufweist, die mit dem Fleischkonsum verbunden ist. Mit dieser Sensitivität ist er nicht der Vorsitzender einer kleinen Nischenpartei, sondern einer Partei, die Aussichten hat, den nächsten Premierminister Großbritanniens zu stellen.

Sicherlich Corbyn lebt vegetarisch und nicht vegan – insofern ist er (noch) nicht das perfekte Rollenmodell. Aus veganer Sichtweise ist es eindeutig, dass eine vegetarische Lebensweise nicht genügt, weil in Wirklichkeit auch Milch, Eier und andere Tierprodukte Qualprodukte sind, die der Ausnutzung tierischen Lebens entstammen, ganz zu schweigen von ihren schädlichen ökologischen Auswirkungen.

Aber der Schritt zum Vegetarismus ist dennoch auch aus veganer Sichtweise der erste, entscheidende Schritt in die richtige Richtung. Die überwältigende Mehrheit der heute vegan lebenden Personen, entschied sich einstmals zunächst für die vegetarische Lebensweise und ging erst später den veganen Weg.

Die Sachlage, dass Corbyn Vegetarier ist, ist kein Garant dafür, dass er eine gute, also am Wohl von Mensch, Tier und Umwelt orientierte Politik betreiben wird. Trotzdem besteht die begründete Hoffnung, dass die Wahl Corbyns die Politik in Großbritannien zum Positiven verändern wird:

Corbyn ist seit 1983 Mitglied des britischen Unterhauses und steht seither konsequent für einen sozialen und ökologischen Kurs. Er trug die durch Tony Blair durchgesetzte Wende zur New-Labour niemals mit und er protestierte energisch gegen die durch die Blair-Politik und seine jetzigen konservativen Nachfolger heraufbeschworenen Kriege und Verheerungen in Irak, Libyen, Syrien und Jemen. Heute steht er fest an der Seite der Flüchtlinge, deren Aufnahme und menschenwürdige Versorgung er als eine moralische und politische Pflicht betrachtet.

Corbyn isst kein Fleisch - diese bewusste Entscheidung gegen eine brutale gesellschaftliche Alltagspraxis gibt Anlass zur Erwartung, dass er nicht, wie so viele vor ihm, zum Wendehals werden wird. Er könnte eines Tages, sollte er Premierminister werden, dazu beitragen, Großbritannien zu einer im positiven Sinne menschlicheren, ökologischeren, friedlicheren und tierwürdigeren Gesellschaft zu machen.

Vegan beschränkt sich nicht auf den Verzicht auf tierische Produkte, sondern vegan bedeutet den Einsatz für eine Gesellschaft, in der Leidquellen für Tiere und Menschen soweit als möglich ausgeschaltet werden. Veganer sind daher im politischen Spektrum links verortet (siehe hier und hier) und sie solidarisieren sich weltweit mit denjenigen, die in Not sind und denen Unrecht geschieht. Deshalb ist die Wahl von Jeremy Corbyn für alle vegan lebenden Menschen eine gute Nachricht, die wir hier gerne verkünden!

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