Dachse in UK: Vernichtung von Wildtieren durch Nutztierhaltung
Abertausende Dachse, also diejenigen Tiere, die wir alle auf Fotos so possierlich finden, werden demnächst in Großbritannien vernichtet und entsorgt werden. Die Farmerlobby hat diese Wildtiervernichtungs-Aktion durchgesetzt, weil sie sich dadurch eine Eindämmung der von ihr als bedrohlich erlebten Rindertuberkulose erhofft. Dieser Hoffnung wird wohl trügerisch sein, dies sagen jedenfalls nunmehr öffentlich renommierte Wildtierexperten, die sogar eine Zunahme der Infektionen durch die Vernichtungsaktion erwarten.
Dass die Vernichtungsaktion, deren Beginn aufgrund des erwarteten Widerstandes von Tierschützern geheim gehalten wird, dennoch stattfinden wird, macht deutlich, wie gering die Stellung der Tiere in der Logik der Nutztierhaltung ist. Jede auch nur kleinste Hoffnung auf die Eingrenzung wirtschaftlicher Verluste genügt, um eine ganze Wildtierart zum Abschuss freizugeben.
Nutztierhaltung beutet nicht nur weltweit Milliarden von direkt betroffenen Tieren aus, bringt sie in ein qualvolles Leben und führt sie in einen qualvollen Tod, Nutztierhaltung bedroht auch beliebige Wildtierarten, sofern deren Präsenz - mehr oder weniger gut belegt - die Erträge der Nutztierhalter mindern könnte.
Es gibt Fleischesser, die die Schlachtung eines Tieres für den Zweck der Nahrungsgewinnung für legitim halten, aber dennoch einen respektvollen Umgang mit dem Tier einfordern. Aus der Sichtweise des Veganismus und wohl auch bei realistischer Betrachtung ist ein solcher respektvoller Umgang mit dem Tier, dessen Lebenswert in der Produktion von Konsumgütern für den Menschen besteht, kaum möglich, vergessen werden bei einer solchen Argumentation aber auch die mit der Nutztierhaltung regelmäßig oder periodisch einhergehenden Massenvernichtungsaktionen, die in der Logik der Nutztierhaltung unvermeidbar sind.
Ob in Massen zermatschte männliche Küken im Rahmen der Bereitstellung von Legehennen, ob Abermillionen getötete Tiere wegen durch Nutziere erzeugter Krankheitsausbrüche, wie bei der Vogelgrippe, oder ob bei der nun in Großbritannien beginnenden Massentötung der Dachse: Die Fleischproduktion kann nur aufrechterhalten werden, wenn es sowohl Schlachtungen als auch Massenvernichtungen von Tieren gibt. Die Ablehnung solcher Massenvernichtungen von Tieren ist daher ein weiterer wichtiger Grund für die Annahme des Veganismus als individueller veganer Lebensweg und als gesellschaftliches Ziel.
Für die menschliche Art, die hier erneut ihre Grausamkeit gegenüber wehrlose Tiere demonstriert, können wir uns nur schämen. Für die Dachse hoffen wir derweil, dass es engagierten Tierschützern, wie der CBAG, gelingen wird, die Vernichtungsaktion so effektiv wie möglich zu stören und so viele wie möglich verletzte Dachse der tieräztlichen Behandlung zuzuführen und ihnen die Schmerzen zu mindern und, wenn immer erreichbar, ihnen das Leben zu retten.