Eisen-Mythos widerlegt: Aus Fleisch stammendes Eisen lässt die Gefäße rosten
Eisen ist ein wichtiges Spurenelement im menschlichen Körper, für welches dringend eine ausreichende Versorgung sichergestellt werden muss. Eine neue Studie zeigt aber, dass der Konsum von aus Fleisch stammenden Eisen das Herz schädigt.
Zu einem möglichen Eisenmangel heißt es bei Wikipedia: „Bei Eisenmangel können Blutarmut, Abwehrschwäche, starke Müdigkeitserscheinungen, Konzentrationsschwäche sowie trophische Störungen (Ernährungsstörungen) auftreten, die unter dem Begriff Plummer-Vinson-Syndrom zusammengefasst werden. Bei kleinen Kindern können Gedeihstörungen auftreten. Eisenmangelerscheinungen treten bei Frauen häufiger auf als bei Männern, weil Frauen durch die Menstruation regelmäßig Eisen aus dem Organismus verlieren. In unterentwickelten Gebieten gibt es einen ernährungsbedingten Eisenmangel, der auf einen geringen Proteingehalt der Nahrung, bei hohem Phosphatgehalt, zurückgeführt wird“.
Ungefähr zwei Drittel des aufgenommenen Eisens werden bei der westlichen Ernährungsweise über das sogenannte Häm-Eisen gedeckt, welches in Fleisch vorkommt. Es kennzeichnet sich durch eine besonders leichte Aufnahmefähigkeit aus dem Darm aus, während Eisen aus pflanzlichen Quellen weniger einfach resorbierbar ist.
So ist es nicht verwunderlich, dass ein typisches gegen eine vegane und auch gegen eine vegetarische Ernährung vorgebrachtes Argument in der Behauptung besteht, dass durch eine vegane oder vegetarische Ernährung ein erhöhtes Risiko für einen Eisenmangel entstehe.
Eine neue Studie einer Forschergruppe zeigt, dass dies ein reiner Mythos ist und im Gegenteil das aus dem Fleisch aufgenommene Eisen sogar das Herz schädigt:
In einer Meta-Analyse wurden 13 verschiedene Einzeluntersuchungen mit einer Gesamtstichprobe von 252,164 Personen und 15040 aufgetretenen Herzerkrankungen gesichtet und statistisch zusammengefasst.Dabei stellten die Autoren fest, dass das Risiko für die Entwicklung einer Herzerkrankung umso mehr zunahm, je mehr Häm Eisen aus Fleisch durch die Nahrung aufgenommen wurde. Umgekehrt ergaben sich keinerlei Hinweise für einen herzschädigenden Effekt von aus pflanzlichen Quellen entstammendem Eisen.
Die Autoren gelangenzu der Schlussfolgerung, dass das aus dem Konsum von Fleisch stammende Häm Eisen mit einem erhöhten Risiko für Herzerkrankungen verbunden sei. Aus pflanzlichen Quellen stammendes Eisen sei demgegenüber mit keinem solchen erhöhten Risiko assoziiert. Diese Befunde könnten wichtige Implikationen für öffentliche Gesundheitsprogramme für die Prävention von Herzerkrankungen haben.
Vegan lebende Personen brauchen sich vor einem Eisenmangel nicht zu fürchten, sondern können ihren Eisenbedarf einfach decken, indem sie pflanzliche Nahrungsmitteln, wie Vollkornprodukte, Spinat oder Hülsenfrüchte verzehren, wobei ein gemeinsamer Verzehr mit Vitamin C reichen Lebensmitteln, wie Grapefruits, Orangen oder Erdbeeren, die Eisenaufnahme erleichtert. Demgegenüber sollten für eine gute Eisenaufnahme Kaffee und Tee eher zwischen den Mahlzeiten als während der Mahlzeiten konsumiert werden.
Das Komitee zur vegetarischen Ernährung der American Academy of Nutrition and Diatetics hat ein lesenswertes und sehr übersichtliches Informationsblatt zur Thematik "Eisen in der vegetarischen und veganen Ernährung" veröffentlicht, welches Veganern und Vegetarier hilft, auf eine einfache Art und Weise ihre Eisenversorgung zu sichern.
Fleischkonsum ist für die Sicherstellung der Eisenversorgung auf keinen Fall erforderlich, sondern gefährdet, wie die aktuellen Befunde zeigen, die Herzgesundheit. Die Überlastung mit Häm Eisen könnte sogar einer der Gründe dafür sein, dass Personen, die kein Fleisch essen, im Regelfall auch ein geringeres Risiko für Herzerkrankungen aufweisen. Der Mythos, dass Fleisch gut für die Eisenversorgung sei, kann somit getrost und ein für alle Mal beerdigt werden.