Fisch erhöht das Hautkrebsrisiko
Eine aktuelle Studie zeigte, dass Fischkonsum das Risiko erhöht, am schwarzen Hautkrebs zu erkranken
Fisch und Gesundheit
Vieles wird über die positiven Auswirkungen von sogenannten Fischölen gesprochen. Es geht um Omega-3-Fettsäuren und spezifisch die EPA (Eicosapentaensäure) und
DHA (Docosahexaensäure), die tatsächlich ursprünglich aus Algen stammt:
Fische essen Algen und reichern so EPA und DHA in ihren Körpern an. Es handelt sich also um pflanzliche Öle, die wir nur deshalb als Fischöle bezeichnen, weil Fische diese Pflanzen essen und ihre Inhaltsstoffe in ihren Körpern speichern.
Aus den gesundheitlichen Vorteilen von EPA und DHA ist ein regelrechter Hype um "Fischöle" und "Fischkonsum" entstanden:
So empfiehlt auch die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) zwei bis dreimal in der Woche Seefisch zu essen, eben wegen den "Fischölen" und auch wegen dem Iod. Beides können wir aber ebenso über Algen aufnehmen.
Zwar schwanken unterschiedliche Algen stark in ihrem Iod-Gehalt und viele Arten können ein zu viel an Iod enthalten, aber es Iod-ärmere Algenarten, mit deren Verwendung in der Küche in Japan und Korea umfangreiche Erfahrungen vorliegen:
- Sushi ohne Fisch ist also die vegan Methode, genügend EPA, DHA und Iod auszunehmen, ohne auf die tierische Produkte zurückgreifen zu müssen und damit gleichzeitig einen Beitrag gegen die Zerstörung der Meere und den Erhalt des Lebens von mehr als Billionen Fische zu leisten, die jährlich durch Menschen getötet werden.
- Nunmehr gibt es einen weiteren Grund, auf den Konsum von Fisch zu verzichten:
Fisch und schwarzer Hautkrebs
In einer neuen großen Längsschnittstudie mit 491,367 Teilnehmenden, die im Durchschnitt über 15,5 Jahre beobachtet wurden, fanden Wissenschaftler:innen bei Kontrolle einer Vielzahl von möglichen weiteren Einflussfaktoren einen klaren Zusammenhang zwischen Fischkonsum und dem malignen Melanom sowie seiner Vorstufe, dem Melanom in situ.
Die umfangreichen statistischen Auswertungen mit vielfältigen Kontrollen zeigten eine statistisch signifikante Risikoerhöhung für das Auftreten eines malignen Melanoms und seiner Vorform durch Fischkonsum - Zitat (übersetzt ins Deutsche):
- Wir fanden heraus, dass ein höherer Gesamtfischkonsum positiv mit dem
mit dem Risiko für ein malignes Melanom und ein Melanom in situ in Verbindung steht. Alle Verzehr-Kategorien waren mit einem statistisch
signifikant erhöhtem Risiko für das maligne Melanom und das Melanom in situ, wobei eine lineare Dosis-Wirkungs-Beziehung bestand.
Auch ein höherer Verzehr von Thunfisch und nicht gebratenem Fisch wurde
ebenfalls mit einem erhöhten Risiko für das maligne Melanom
und Melanom in situ.
Personen mit hohem Fischkonsum im Vergleich zur Gruppe mit geringem Konsum zeigten ein für Geschlecht und Alter kontrolliertes 23 % erhöhtes Risiko für die Entwicklung eines malignen Melanoms und ein 29 % erhöhtes Risiko für die Entwicklung einer Vorstufe eines malignen Melanoms.
Die Anpassung für zahlreiche weitere Melanom-Risikofaktoren, einschließlich UV-Strahlung, sowie für Gemüse-, Obst- und Fleischkonsum, führte auch deskriptiv zu keinerlei relevanter Veränderung der Ergebnisse:
- Es zeigte sich ein robuster, das Risiko erhöhender Effekt von Fischkonsum.
Schadstoffe als Ursache vermutet
Die Autor:innen vermuten, dass die Ursache in der Aufnahme von Schadstoffen liege, die sich in den Fischen anreicherten, wobei sie als Kandidaten benennen, polychlorierte Biphenyle, Dioxine, Arsen und Quecksilber. Sie zitieren Befunde, nach denen ein höherer Fischkonsum mit einer höheren Belastung des Körpers mit eben diesen Schadstoffen verbunden sei, die wiederum durch Studien mit einem erhöhtem Hautkrebsrisiko in Verbindung gebracht würden.