Hühner in den USA: Für Donald Trump ist geringste Menschlichkeit zu viel
Soeben hat das Landwirtschaftsministerium unter Donald Trump beschlossen, eine unter Obama verabschiedete Richtlinie für den Umgang mit Hühnern und anderen Vögeln in der organisch-biologischen Nutztierhaltung ersatzlos zu streichen. Zuvor hatte die Trump-Administration die Umsetzung der Richtlinie dreimal verschoben.
Die Richtlinie (Organic Livestock and Poultry Practices) beinhaltete folgende Minimal-Regeln für den Umgang mit Vögeln auf organischen Farmen:
- Die Vögel sollten genug Platz haben, um zu sitzen, zu gehen, sich zu strecken oder aufzustehen, ohne auf ein anderes Tier oder Gitter zu stoßen. Die Tiere sollten außerdem das ganze Jahr über Zugang zu einem Außen-Bereich haben, der den Kontakt mit natürlichen Umgebungs-Merkmalen, wie Pflanzen oder Sand beinhaltet.
Doch für Donald Trump und seine Administration ist selbst diese minimale Menschlichkeit im Umgang mit Tieren zu viel. Unterstützt von der Landwirtschaft-Lobby entschied sich die US-Regierung deshalb zu ersatzlosen Streichung dieser minimalen Garantien für Vögel in organischen Nutztierfarmen.
Aus veganer Sichtweise ist organische Nutztierhaltung fraglos in keiner Weise zu rechtfertigen. Letztlich sind auch hier die Tiere reine Objekte, deren Körper zur Verwertung herangezogen werden. Der Wert eines Tieres ist sein Ei, seine Milch, sein Fleisch oder seine Haut.
Organische Nutztierhaltung ist ebenso ein System der Tierverachtung - und damit letztlich der Menschenverachtung - wie konventionelle Tierhaltung. Organische Tierhaltung vermittelt den Verbrauchern die Illusio, sie könnten verantwortungsvoll leben und gleichzeitig Tiere ausbeuten. In Wirklichkeit passt beides nicht zusammen. Der einzige Weg zu einer verantwortungsvollen, im positiven Sinne menschlichen und damit auch menschenwürdigen Lebensgestaltung ist die vegane Lebensweise.
Was bedeutet Trump für Tiere, Mensch und den Veganismus?
Dessen ungeachtet bedeutet aber der Durchmarsch der Trump-Administration in den USA einen weiteren Verlust an Menschlichkeit. Im Umgang mit den Nutztieren werden nunmehr endgültig die Glaze-Handschuhe ausgezogen. Man braucht den Verbrauchern nicht einmal mehr vorzuspiegeln, dass die Nutztiere leidarm oder gar glücklich lebten.
Die Trump-Administration hat in den USA ein Klima geschaffen, aufgrund dessen sie es sich leisten kann, jede Form von gewalttätigem Übergriff, gewalttätiger Rhetorik und Abschaffung selbst minimalster Schutzvorschriften für Menschen und Tiere durchzusetzen.
Den gröhlenden Trump-Anhängern mangelt es an Empathie und die Trump-Aministration stellt auf allen Wegen der Propaganda - einschließlich des Twitter Accounts von Trump - sicher, dass diese Empathielosigkeit die Gesellschaft immer mehr prägt, in dem immer mehr einzelne Menschen von ihr ergriffen werden.
Motoren zur Verbreitung dieser Politik der Unmenschlichkeit und Empathielosigkeit sind Lüge, Hetze und Betrug. Opfer werden Menschen ebenso wie Tiere.
So behauptet die Trump-Administration allen ernstes, die Abschaffung einer bereits fest beschlossenen minimalsten Schutzvorschrift für Vögel in organischen Farmen diene den Interessen der biologisch-organischen Landwirtschaft - obgleich die Trump-Administration doch in Wirklichkeit bekannter Weise eine entschiedene Förderin der konventionellen Landwirtschaft ist. Sie lässt sich in ihrer Argumentation nicht einmal dadurch irritieren, dass die konventionellen Landwirtschaft-Verbände, nicht aber die biologisch-organischen Landwirtschaftsverbände die Abschaffung der Regel begrüßen.
So wie Donald Trump gegen Flüchtlinge und Menschen anderer Herkunft hetzt und über sie Lügen verbreitet, so lügt er ebenso schamlos, wenn er den Interessen der Nutztierausbeutung-Industrie dient.
Konzertierter Angriff auf Tiere
Dabei hat er seit seiner Amtszeit einen in einer nur zweijährigen Regierungszeit geradezu einzigartigen Angriff gegen Tiere geführt, den er seither ohne Unterbrechung fortsetzt und weiter eskalieren wird, wenn es nicht gelingt, ihn zu stoppen.
In Europa erinnern die Verbrechen gegen Tiere und Menschen des ungarischen Staatschefs Victor Orban an die Politik von Donald Trump. In Deutschland steht die AfD in den Startlöchern, um im Falle einer möglichen Machtergreifung in die Fußstapfen dieser Politik zu treten.
Mit Warnungen vor veganer Ernährung, vegankritischen Anfragen, geforderten Maßnahmen gegen militante Veganer, Forderungen nach Liberalisierung der Jagd-Gesetze , Freigabe der Wölfe zur Jagd und der Leugnung des Klimawandels ist sie bereits hoch aktiv, auch in Deutschland die tierfeindlichen und menschenfeindlichen Positionen der TrUmp-Administration umzusetzen.
Setzen sich diese Kräfte international durch, wird eine weitere Eskalation der bereits jetzt in ihrem Ausmaß kaum beschreiblichen Tierausbeutung und des durch sie bedingten Tierleides die Folge sein. Vor allem würde - wenn sich die Rechtspopulisten und Rechtsradikalen tatsächlich durchsetzen - die Entstehung einer veganen Gesellschaft in weite Ferne rücken. Womöglich wäre es dann vor dem Hintergrund des Klimawandels, den die Rechtspopulisten leugnen und damit das Leben von Milliarden Menschen und Tiere gefährden, sogar bereits für viele Betroffene zu spät.
Unmenschlichkeit und Lüge als Politik
Es verwundert nicht, dass die Trump-Administration der Meinung ist, dass es übertriebene Regulierung sei, Vögeln einen auch nur minimalsten Bewegungs-Raum zuzugestehen. Denn die Unmenschlichkeit, die die Trump-Administration prägt, war vom ersten Tag des Wahlkampfes von Donald Trump bereits sichtbar, in seinen Reden, seiner Gestik und in der Mimik, der Gestik und den gebrüllten Slogans der Zuhörerinnen und Zuhörer. Bei AfD und Pegida-Kundgebungen spielt sich heute ähnliches auch auf deutschen Straßen ab und auch überall anderswo in Europa und international, wo Rechtspopulisten und Rechtsradikale marschieren.
Treibende Kraft der Pegida ist Lutz Bachmann - ein verurteilter Serien Einbrecher, der sich einer ihm auferlegten Bewährung entzog, indem er illegalerweise nach Südafrika floh. Zitat aus einem WELT-Artikel:
- Für Bachmann sind weder Auftritte als Angeklagter vor Gericht noch daraus folgende Haftstrafen eine neue Erfahrung. Seit den 90er-Jahren ist er mit Ordnungswidrigkeiten und Straftaten wie Einbrüchen, Diebstählen, Körperverletzungen und Drogenhandel auffällig geworden. So wurde Bachmann 1998 wegen Einbruch in 16 Fällen zu einer Haftstrafe von drei Jahren und acht Monaten verurteilt. Doch er flüchtete nach Südafrika und legte sich einen anderen Namen zu. Zwei Jahre lebte er mit falscher Identität. Sein ungültiges Visum führte dazu, dass ihn die Einwanderungsbehörde erkannte und in die Bundesrepublik abschob. 14 Monate musste Bachmann daraufhin im Dresdner Gefängnis absitzen. Danach wurde er auf Bewährung vorzeitig entlassen.
Bezüglich der Prognose erneuter Straffälligkeit handelt es sich hier um ein Hochrisikomuster. Bachmann drang nicht nur in die persönliche Integrität und in den persönlichen Schutzraum seiner Opfer durch seine Straftaten ein, sondern er zeigte sich nach folgend völlig unbelehrbar, wurde zum Bewährungsversager und floh. In keiner Weise hat er seither gezeigt, dass er seine schwere Straffälligkeit verarbeitet hat und geläutert worden wäre.
Statt sich zu läutern, beschimpft Bachmann Flüchtlinge als "Viehzeug", "Gelumpe" und "Dreckspack". Mit dem Begriff „Viehzeug“ möchte der Fleischesser Bachmann keineswegs seine Liebe zu Tieren zum Ausdruck bringen, sondern die Verwendung des Begriffes beinhaltet Menschenverachtung wie Tierverachtung.
Ein Mann mit einer solchen kriminellen Karriere, verbaler Gewalttätigkeit und Dreistigkeit, der sich als Schutzengel gegen Kriminalität aufspielt, ist zu allem fähig, gegenüber Menschen wie gegenüber Tieren. Dass solche Leute heute wieder mit erheblicher Anhängerschaft auf den Straßen in Deutschland marschieren, ist eine immense Bedrohung für Menschen, Tiere und die vegane Bewegung, die alle Bedrohten und Leidenden schützen will.
Die kriminelle Karriere des Lutz Bachmann hindert derweil AfD, Pegida, andere Rechtsradikale und Rechtsextremisten sowie ihre Unterstützerinnen und Unterstützer in keiner Weise daran, gemeinsam mit Lutz Bachmann zu marschieren und dabei zu ihrem Motto ausgerechnet die Forderung nach strikterer Bekämpfung der Kriminalität zu machen.
Dies ist eine Verlogenheit und Heuchelei, die ebenso bodenlos ist wie die Verlogenheit und Heuchelei des Donald Trump, der sich in der Vergangenheit von der Großwildjagd in Afrika seiner Söhne distanzierte, aber bald nach seiner Machtübernahme die Einfuhr von Elefanten- und Löwen-Trophäen erlaubte.
Der Geist des Donald Trump, seiner Anhänger und auch der Menschen in Deutschland und anderen Ländern Europas, die sich unter dem Banner des Rechtspopulismus auf den Straßen bewegen, ist nicht der Geist von Menschen, die helfen möchten, sondern es ist ein roher und antisozialer Geist, der zu allen Grausamkeiten bereit ist. Im Hinblick auf tierische Opfer macht dies die aktuelle Streichung der völlig unzureichenden und minimalen Schutzvorschriften für Vögel in organischen Farmen durch die Trump-Administration noch einmal deutlich.
Vegan steht für Schutz der Schwachen
Der Veganismus steht allen Bestrebungen der Unmenschlichkeit und der Empathielosigkeit unvereinbar gegenüber. Das Herz des Veganismus ist die Empathie und die Anteilnahme mit allen, die leiden. Der Veganismus steht an der Seite der Leidenden und der Schwachen, ob sie Menschen oder Tiere sind.
Deshalb stehen Veganer und Veganerinnen heute gegen Rechtspopulismus und Rechtsradikalismus und auf der Seit der angegriffenen Flüchtlinge, der diskriminierten Homosexuellen, Transsexuellen, Intersexuellen, der hungernden und ausgebeuteten Menschen ebenso wie sie fest an der Seite der Tiere stehen.
Dass dem tatsächlich so ist, hat im Übrigen erfreulicherweise auch eine Umfrage von vegan.eu ergeben, in der sich zeigte, dass Veganer und Veganerinnen mit tierverachtenden oder menschenverachtenden Positionen nichts zu tun haben wollen:
- Die überwältigende Mehrheit der 704 Befragten plädierte für die volle Gleichberechtigung Homosexueller und Bisexueller, einschließlich Heirats- und Adoptionsrecht, den verstärkten Einsatz für Flüchtlinge und die Beendigung der Abschottungspolitik, die Gleichberechtigung der Geschlechter und die Überwindung patriarchalischer Strukturen, die volle gesellschaftliche Emanzipation von Transgender und drittem Geschlecht (Intersexualität), die friedliche Lösung von Konflikten und die Beendigung von Kriegen, die Beendigung der Ausbeutung der dritten Welt, sowie für soziale Gerechtigkeit, Umweltschutz, Chancengleichheit für Menschen mit Behinderungen und Erkrankungen, Überwindung von Rassismus und Antisemitismus, den friedlichen Dialog der verschiedenen Weltanschauungen und Religionen, den Kampf gegen Rechtspopulismus und Rechtsradikalismus und natürlich für die Überwindung der Tierausbeutung.
Die vegane Denkweise und Lebensweise ist das Kontrastprogramm zu Donald Trump, AfD, Pegida, Rechtspopulismus, Rechsradikalismus und jeder Form von individueller oder organisierter Tier- und Menschenfeindschaft. Einzelne U-Boote, die versuchen, die vegane Bewegung zu unterwandern, ändern an dieser Sachlage nichts.