Online-Petition: Klebefallen für Kleinnager vom Markt entfernen!

Online-Petition: Klebefallen für Kleinnager vom Markt entfernen!

Die Klebefalle für Kleinnager ist eine der grausamsten Methoden der Tiervernichtung. Wer es sich antun möchte, kann sich dies Video anschauen. Die Tiere kleben mit den Körperteilen, mit denen sie die Klebefläche berührt haben, sofort fest. Bei ihrem Befreiungskampf können sie mit immer weiteren Körperstellen mit dem Klebstoff in Berührung kommen und so immer weiter festkleben. Sie reißen sich Haut und Fell aus und manchmal beißen sie sich gar die eigenen Beine ab, um frei zu kommen. Ihr Tod kann tagelang dauern. Als Entsorgungsmethode wird oft empfohlen, das lebende Tier gemeinsam mit der Falle in den Müll zu werfen.

Annick Pillard hat eine Online-Petition an den Präsidenten des Europäischen Parlamentes, Martin Schulz, gestartet, damit der Einsatz von Klebenfallen endlich europaweit beendet wird. Bitte beteiligt euch an der Petition und empfehlt sie auch euren Freunde und Bekannten weiter – danke:

Hier Petition unterzeichnen!

Grundsätzlich ist der Einsatz von Klebefallen nach dem Tierschutzgesetz in Deutschland verboten. So schreibt das Niedersächsische Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit: „Man hört immer wieder vom Einsatz von verbotenen Lebendfallen, auf denen Ratten und Mäuse festgeklebt nach mehreren Tagen qualvoll sterben. Selbst das Argument, dass die Klebefallen alle 24h oder in noch kürzeren Zeitabständen kontrolliert werden, kann nicht gelten, weil auf Klebeflächen gefangene Nager einer extremer Stresssituation ausgesetzt ist und sich selbst Extremitäten abbeißen um zu entkommen. Diese Fangmethode verstößt eindeutig gegen das Tierschutzgesetz.“ Es liest sich hier übrigens ebenfalls, dass Schädlingsbekämpfer diese Fallen oftmals außerhalb des Kataloges anbieten und sie auch gerne Betrieben zur eigenverantwortlichen Bekämpfung von Mäusen angeboten werden.

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Foto: Irish Council Against Blood Sports (ICABS)

Tatächlich kann sich jeder durch eine einfache Suche im Internet überzeugen, dass Klebefallen weiterhin massenhaft und völlig offen angeboten werden. Der Internetvertrieb fallen.24.de schreibt zu seinen zahlreichen Klebefallen im Angebot: „Die günstige und sichere Variante der Rattenbekämpfung. Köder und Klebefläche in einem. Für die Bereiche, wo kein Gift erlaubt ist“. Im Blog des Unternehmens heißt es weiter: „Die meist verwendeten Fallen werden in Form eines mit Leim beschichteten Kunststoff- oder Papierstreifens hergestellt. In die Leimschicht wird häufig ein entsprechender Lockstoff eingearbeitet. Ausgelegt werden die Klebeflächen auf den von Ratten oder Mäusen öfter frequentierten Stellen. Flache und unauffällige Form der Klebefallenermöglicht optimale Auslegung auf den Fußböden oder Decken. Dabei ist immer zu beachten, dass keine anderen Kleintiere oder Haustiere in die Fallen geraten können!“ Der gleiche Anbieter vertreibt übrigens auch Lebensfallen ohne Klebstoff, die bei ständiger Kontrolle eine tatsächlich humane Form des Umganges mit Ratten oder Mäusen in Restaurants oder Wohnbereichen sind.

Obwohl Klebefallen in Deutschland – nicht aber in allen Ländern der EU – theoretisch nach dem Tierschutzgesetz verboten sind, geben sogar Ratgeberseiten dezidierte Anleitungen für ihren Gebrauch.

Ein Beispiel ist die Seite ehow.de, wo Artikel zu alltagsrelevanten Themen zu finden sind. Unter dem Titel „Wie man Mäuse mit Klebefallen fangen kann“ wird hier eine detaillierte Anleitung mit fünf Punkten gegeben. Wörtlich heißt es in den ersten einleitenden Sätzen: „Klebefallen sind eine effektive und relativ hygienische Methode, um Mäuse oder anderes Ungeziefer in Gebäuden zu fangen. Dabei werden Papier- oder Kartonstreifen benutzt, die auf der Oberfläche mit einem starken Klebstoff beschichtet sind, auf denen Mäuse und anderes Ungeziefer beim Betreten sofort kleben bleiben“. Erst weit unter dieser Anpresing und ganz am Ende des Artikels wird unter Tipps und Warnhinweise geschrieben: „Der Einsatz von Klebefallen zum Fangen von Mäusen und anderem Ungeziefer gilt als inhuman, weil die Tiere auf der Klebefalle hängen bleiben und dort entweder elendig ersticken oder verhungern. In Deutschland verstößt der Einsatz von Klebefallen gegen das Tierschutzgesetz und ist deshalb verboten“.

Warum aber bei ehow.de überhaupt eine derartig detaillierte Anleitung zur Verwendung eines grausamen und tierschutzwidrigen Tötungsmittel veröffentlicht wird, bleibt ungewiss. Der Eindruck entsteht, dass der Warnhinweis lediglich der rechtlichen Absicherung für einen ansonsten ethisch-moralisch und ggf. auch rechtlich hochgradig fragwürdigen Artikel dient.

Die Klebefalle steht für die Grausamkeit, die die menschliche Gesellschaft mit der Tierwelt pflegt. Aber auch die Nutztierhaltung und die mit ihr verbundene Produktion von Fleisch, Milch, Eiern und Wolle ist Ausdruck einer ebensolchen Perfidie. Hiergegen wendet sich der Veganismus, der durch die Verbreitung der veganen Lebensweise Tierqual beenden und dem Menschen ein ethisch verantwortliches, ökologisch verträgliches und gesundes Leben ermöglichen möchte.

Umso erschütternder ist es, dass selbst Betriebe, die eigentlich ein besonders hohes Bewusstsein für die Schutzbedürftigkeit von Tieren haben sollten, in der Vergangenheit und wohl auch in der Gegenwart immer wieder zu Klebefallen gegriffen haben:

In den 90er Jahren ging ein Aufschrei durch die vegetarische und vegane Szene in Großbritannien, weil die landesweit bekannte Kette vegetarischer Restaurants Cranks in ihren Betrieben Klebeefallen einsetzte. Mitarbeiter, die durch den tagelangen Todeskampf der gefangenen Nager unter größten Gewissensstress gerieten, machten die Praxis schließlich öffentlich. Erst danach wurden die Klebefallen aus den Cranks Restaurants abgeschafft. Das Leid der Tiere sei den Verantwortlichen nicht bewusst gewiesen, hieß es entschuldigend seitens des Managements.

In einem Artikel der kanadischen Internetseite Macleans berichtet der Besitzer eines ungenannt bleibenden veganen Restaurant in Toronto, dass bei ihm über einen Schädlingsbekämpfungsservice jede Menge Klebefallen aufgestellt würden. Einmal habe er eine Maus durch Speiseöl, welches den Kleber unwirksam mache, gerettet. Der Manager des vegetarischen Restaurant Naam in Vancouver erklärt gar, es sei wichtiger eine saubere Küche als ein reines Gewissen zu haben.

Natürlich braucht in Wirklichkeit kein Betrieb die extrem grausamen Klebefallen einzusetzen und auch andere Tötungsfallen können vermieden werden. Sauberkeit, die Vermeidung von Löchern in den Wänden, die Verwendung abschreckender Geruchsstoffe, wie Amoniak, sowie der großzügige Einsatz von hochfrequent kontrollierten Lebendfallen sind mögliche und ausreichende Maßnahmen, um der Ansiedlung von Mäusen und anderen Kleinnagern in Restaurants und anderen Betrieben entgegenwirken zu können. Die Verwendung von Klebefallen durch vegane Betriebe, aber auch von anderen Tötungsfallen, ist der Gipfel der Heuchelei und diskreditiert den veganen Charakter eines jeden Betriebes.

Wir haben übrigens bei fallen24.de nachgefragt, wieso sie gegen das Tierschutzgesetz verstoßende brutale Klebefallen vertreiben. Ebenfalls haben wir bei ehow.de nachgefragt, warum sie eine Anleitung für den Gebrauch von Klebefallen veröffentlichen. Die Antworten werden wir unsererseits hier veröffentlichen. Ebenfalls werden wir demnächst eine Umfrage unter veganen und vegetarischen Restaurants zur Verwendung von Klebefallen und anderen Tötungsfallen durchführen, über die wir euch informieren werden.

Was tun, wenn ihr ein Tier in einer Klebefalle findet?

Mit Speiseöl lässt sich das Tier aus der Klebemasse vorsichtig herausarbeiten. Gelingt dies nicht, nehmt die Falle bitte mit dem Tier mit und sucht einen Tierarzt aus. Beschwert euch aber auch bei dem Betrieb und erstattet Anzeige.

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