Pflanzliche Fette verhindern Übergewicht und wirken antientzündlich
Zahlreiche Studien haben die Wirksamkeit einer pflanzenbasierten und insbesondere veganen Ernährung für eine Reduktion von Übergewicht und Adipositas aufgezeigt. Dabei weist der Befundstand darauf hin, dass eine rein pfanzliche, vegane Ernährung am besten dazu geeignet ist, Übergewicht zu verhindern oder zu reduzieren, wobei dies selbst dann gilt, wenn die gleiche Kalorienmenge aufgenommen wird. In pfanzlicher Kost scheinen also im Vergleich zu einer omnivoren Ernährung (Mischkost mit Fleisch) Faktoren wirksam zu sein, die bei gleicher Kalorienzufuhr einer Gewichtszunahme entgegenwirken.
Eine Studie, die im Juli 2015 im Fachjournal Nutrition veröffentlicht wurde, liefert Ansatzpunkte für eine mögliche Erklärung für dieses Phänomen und weist gleichzeitig auf einen antientzündlichen Charakter pflanzlicher Kost hin:
Die Studienautoren verglichen den Grundenergieumsatz zwischen 26 Vegetariern und Omnivoren. Unter dem Grundenergieumsatz wird der „obligatorische Energiebedarf eines Organismus, der zur Aufrechterhaltung der Homöostase notwendig ist“, verstanden.Außerdem wurden u.a. die Menge an Interleukin-10 und das Ausmaß an Zufuhr pflanzlicher Fetter erhoben.Interleukin-10 ist ein Immunmodulator im Intestinaltrakt, dessen Mangel mit entzündlichen Darmerkrankungen wie Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa einhergeht.
Es ergaben sich folgende Hauptergebnisse:
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Vegetarier wiesen einen höheren Grundenergieumsatz auf und zwar auch, wenn für Faktoren, wie BMI, Alter, Geschlecht und Bewegung kontrolliert wurde
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der Grundenergieumsatz stieg an mit vermehrter Aufnahme Aufnahme pflanzlicher Fette
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der Grundenergieumsatz korrelierte positiv mit Interleukin-10, ein höherer Grundumsatz ging also mit erhöhter Entzündungshemmung einher.
Diese Befunde legen die Schlussfolgerung nahe, dass die mit einer vegetarischen Ernährung einhergehende höhere Aufnahme pflanzlicher Fette den Grundenergieumsatz erhöht, damit einer Gewichtszunahme entgegenwirkt und sich gleichzeitig entzündungshemmend auswirkt.
Eine Schwäche der Untersuchung ist, dass nicht zwischen Personen unterschieden wurde, die sich vegan oder ovo-lacto vegetarisch ernährten. Vielmehr wurden Veganer und Vegetarier in die Gruppe der Vegetarier eingeschlossen - für eine weitergehende Differenzierung wäre der Stichprobenumfang auch zu gering gewesen. Die Studie stützt dennoch vor dem Hintergrund der Gesamtheit der Befunde die Annahmen, dass sich eine pflanzenbasierte und insbesondere vegane Ernährung günstig auf die Gewichtsregulation und zudem antientzündlich auswirken kann.
Menschen mit Übergewicht und auch mit entzündlichen Darmerkankungen, wie Morbis Crohn oder Colitis Ulcerosa, sollten von daher bereits aus gesundheitlichen Gründen den Wechsel zu einer veganen Ernährung dringend erwägen.