Bizarre Koalition: Redenschreiber von republikanischen Vizepräsidentenkandidat Paul Ryan lebt vegan
Der Redenschreiber des republikanischen Vize-Präsidentschaftskandidaten Paul Ryan, Matthew Scully, ist nach Medienberichten seit mehreren Jahren Veganer undreligiös motivierter Tierschützer. Ausgelöst worden sei seine Wandlung zum Veganer durch ein Buch über die Massentierhaltung. Er habe von dieser Grausamkeit kein Teil mehr sein wollen.
2002 hat der 53-Jährige bereits selbst ein Buch (Dominion: The Power of Man, the Suffering of Animals, and The Call to Mercy) zum Thema Veganismus und Tierhaltung veröffentlicht, in dem er vor allem religiös argumentiert. Scully erklärt, Gott wolle nicht, dass Menschen Tiere missbrauchen und quälen. Scully argumentiert dabei spezifisch, dass der Mensch, weil die Tiere in seiner Obhut seien, er diese respektvoll behandeln solle. Für sich selbst hat Scully daraus den Schluss gezogen, kein Fleisch, keine Milch oder andere Tierprodukte mehr zu konsumieren.
Scully gehört zu den religiösen Rechten, so dass seine Funktion als Redenschreiber für Ryan - und zuvor Bush - nicht erstaunlich ist. Sein Veganismus ist außerdem nicht mit einer allgemeinen Achtung vor dem Leben verbunden, weshalb er für die Todesstrafe eintritt.
Dennoch ist die Zusammenarbeit zwischen Scully als Veganer und Ryan bizarr, da Ryan bekannt ist für seinen persönlichen Spaß am Töten und Ausnehmen von Tieren, wobei ihm offenbar besonders die Jagt mit Pfeil und Bogen gefällt. Auch haben sich weder Bush noch Ryan an irgendeiner Stelle für eine grundlegende Verbesserung des Tierschutzes oder gar die Abschaffung der Massentierhaltung eingesetzt. Indem er Ryan unterstützt und mit dazu beiträgen möchte, dass dieser zum Vizepräsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika wird, handeln Scully in Widerspruch zu seinem Bekenntnis zu einer veganen Lebensweise.