Vegane Ernährung produziert weniger Treibhausgase als alle anderen Ernährungsweisen
Im Fachjournal Climate Change wurde soeben eine Analyseveröffentlicht, die die Mengen an Treibhausgasen untersucht, die durch verschiedene Ernährungsweisen freigesetzt werden. Die Studie vergleicht spezifisch die ernährungsbezogene Treibhausgasfreisetzung zwischen Fleischessern, Fischessern (Pescetariern), ovo-lacto Vegetariern und Veganern. In der Gruppe der Fleischkonsumenten differenziert die Studie darüber hinausgehend zwischen einem hohen, mittleren und geringen Ausmaß an Fleischkonsum. Der Untersuchung liegen Daten aus der EPIC-Oxford Kohortenuntersuchung zugrunde, wobei von den Untersuchungsteilnehmern sich 2,041 vegan, 15,751 vegetarisch, 8,123 pescetarisch und 29,589 auch von Fleisch ernährten.
Die Klassifikation als vegan, vegetarisch, pescetarisch oder fleischessend stützt sich nicht auf entsprechende direkte Selbstangaben, sondern auf einen validierten Fragebogen zur Erfassung der Häufigkeit des Konsums einer großen Auswahl an Lebensmitteln. Dies erhöht die Gültigkeit der Studie, weil vorherige Studien gezeigt haben, dass Menschen des Öfteren dazu neigen, sich beispielsweise als Vegetarier zu bezeichnen, obwohl sie gemäß Lebensmittelfragebögen weiterhin Fleisch konsumieren.
Die Studie ist außerdem auch deshalb besonders aussagekräftig, weil nicht nur theoretische Lebensmittelkörbe analysiert werden, sondern die tatsächlichen Ernährungsgewohnheiten der Teilnehmer für die Berechnung der Treibhausgasfreisetzung herangezogen wurden. Dadurch wird es möglich, konkrete Angaben dazu machen, wie stark die sich vegan, vegetarisch, pescetarisch oder mit Fleisch ernährenden Personen mit ihrer Ernährung das Weltklima belasten. Ein weiteres Plus der Studie ist, dass unter den Fleischkonsumenten zwischen Personen mit hohem, mittelgradigem und geringem Fleischkonsum unterschieden wird.
Hauptergebnisse
Umgerechnet auf einen täglichen Konsum von 2000 Kalorien verursachen sich vegan ernährende Personen die allerniedrigste Menge an Treibhausgasfreisetzung, während die Gruppe der Personen, die viel Fleisch isst, die höchste Freisetzung an Treibhausgasen bedingt.
In der Auswertung ergibt sich spezifisch folgende Reihenfolge im Hinblick auf die täglichen Emissionen von Co2 Äquivalenten in Kilogramm:
Hoher Fleischkonsum = 7.19, mittelgradiger Fleischkonsum = 5.63, geringer Fleischkonsum = 5.61, pescetarisch (kein Fleisch außer Fisch) = 3.91, ovo-lacto vegetarisch = 3.81 und vegan = 2.89.
Eindeutig erkennbar ist aus diesen Befunden, dass sinkender Konsum von Tierprodukten zu geringerer Treibhausgasfreisetzung führt.
Resümee
Bezüglich des Weltklimas ist es bereits fünf vor 12. Jede zusätzliche Freisetzung von Treibhausgasen gefährdet das Weltklima und droht damit gleichzeitig die Ernährungssicherheit weltweit weiter zu reduzieren. Die vegane Ernährung ist die Ernährungsform, die zu der geringsten Freisetzung an Treibhausgasen führt. Eine ovo-lacto vegetarische Ernährung oder eine Ernährung auf der Basis von wenig Fleisch erreichen demgegenüber nicht die klimaschützenden Auswirkungen einer veganen Ernährung.
Die natürlichen Lebensgrundlagen auf unserem Planeten werden immer mehr zerstört. Gleichzeitig leben Milliarden Menschen in Hunger. Fleischkonsum - daran besteht kein Zweifel mehr - bedeutet Geschmackserlebnisse auf Kosten von Umwelt, Tier und Mensch. Selbst sogenannte Teilzeit-Vegetarier, Flexitarier oder auch ovo-lacto Vegetarier tragen mit ihrem Konsum von Tierprodukten zu unnötiger Umweltschädigung bei.
Vor dem Hintergrund, dass eine vegane Ernährung auch vielfache weitere Umweltschädigungen reduziert und zudem am ehesten dazu geeignet ist, die gesamte Menschheit zu ernähren, wird es daher bei Annahme einer Ethik, die die Umwelt schützen und den Hunger bekämpfen möchte, zur Pflicht, sich vegan zu ernähren. Dies gilt umso mehr, als dass die Umsetzung einer veganen Ernährung heute so einfach wie nie zuvor ist.