Vegan macht die Halsschlagader gesund
Die Dicke der Intima-Media-Dicke (Intima media thickness, IMT) der Arteria Karotis (Halsschlagader) gibt nach empirischen Studien Auskunft über das Risiko, eine Herzerkrankung zu entwickeln. Dabei gilt, dass eine abnehmende Dicke mit einem reduzierten Erkrankungsrisiko und eine zunehmende Dicke entsprechend mit einem erhöhten Erkrankungsrisiko assoziiert ist.
Auf der Webseite Gesundheits-Lexicon.com heißt es zu dem Messverfahren: „Um atherosklerotische Gefäßveränderungen rechtzeitig zu erfassen, wird mittels Sonographie (Ultraschall) die Intima-Media-Dicke (Synonyme: IMD; intima-media-thickness – IMT) der Arteria carotis communis beidseitig (carotid intima-media thickness test (CIMT)) bestimmt. ... Das Verfahren sollte bei Verdacht auf Atherosklerose (Arteriosklerose, Arterienverkalkung) eingesetzt werden. Frühzeichen einer subklinischen Atherosklerose ist eine Zunahme der Wanddicke (als erhöhte Intima-Media-Dicke), insbesondere, wenn die 75er Perzentile (0,9 mm) als statistisches Maß überschritten wird.“
Gibt es aber Zusammenhänge zwischen der Ernährung und Dicke der Halsschlagader? Dieser Frage sind kürzlich drei Wissenschaftler nachgegangen, die eine ausführliche Analyse des vorliegenden Forschungsstandes vorgenommen haben. Dabei stießen sie auf 15 Studien, die ihren methodischen Einschlusskriterien entsprachen.
Es zeigten sich folgende Ergebnisse:
- Ernährungsweisen auf der Basis von verarbeiteten und rotem Fleisch und Weißmehlprodukten gehen mit einer Erhöhung der IMT einher
- Ernährungsweisen mit mehr Früchten und Gemüse gehen mit einer Erniedrigung der IMT einher
- Lacto-vegetarische und vegane Ernährungsweisen gehen mit einer Erniedrigung der IMT einher
Die Autoren folgern, dass die vorliegenden Untersuchungen dafür sprächen, dass stärkerer Konsum von ungesunder Lebensmittel mit einer verringerten IMT und stärkerer Konsum von gesunden Lebensmitteln mit einer erhöhten IMT einhergehe, wobei größer angelegte Untersuchungen und auch Interventionsstudien erforderlich seien, um die Zusammenhänge zwischen IMT und Ernährung besser verstehen zu können.
Leider war es nicht möglich, zwischen vegetarischer und veganer Lebensweise zu trennen, da beide gemeinsam behandelt wurden. Zudem wurden die Ergebnisse bisher lediglich auf einem Kongress vorgetragen und als Zusammenfassung veröffentlicht, wobei noch kein ausführlicher Artikel in einem wissenschaftlichen Fachjournal vorliegt.
Die Befunde stellen aber in der Gesamtsicht bei Berücksichtigung bereits vorliegender wissenschaftlicher Erkenntnisse eine weitere Stütze der Annahme dar, dass sich eine pflanzenbasierte, vegane Ernährung positiv auf die Herzgesundheit auswirkt. Eine vegane Ernährung scheint Risikofaktoren für die Entwicklung einer Herzerkrankung systematisch auszuschalten, wobei es aber essentiell ist, durch Supplementierung auf eine ausreichende Vitamin B12-Versorgung zu achten, da ansonsten die positiven Effekte einer veganen Ernährung für die Prävention von Herzerkrankungen zunichte gemacht werden könnten.