Petition gegen Namensverbote: Veganes Schnitzel muss Schnitzel heißen dürfen!
Der Vegetarierbund (Vebu) hat vor Kurzem eine Petition an Landwirtschaftsminister Schmidt gestartet, die sich gegen dessen Ankündigung wendet, Bezeichnungen, wie „veganes Schnitzel“ oder „vegane Currywurst“, verbieten zu wollen.
Die Petition firmiert unter dem Titel: „Bevormundung durch Wurstminister stoppen: Veggie-Schnitzel soll ein Schnitzel bleiben!“
Mit seinem Plan zum Verbot von entsprechend eindeutigen Bezeichnungen will der Landwirtschaftsminister einschlägige Forderungen der Fleischlobby durchsetzen, dem veganen Trend Hindernisse in den Weg zu legen.
Wir bitten alle Leserinnen und Leser von vegan.eu die Petition des Vebu zu unterzeichnen, zu verlinken und auch direkt an Freunde und Bekannte weiterzuleiten:
Hintergrund
Angeblich geht es dem Landwirtschaftsminister und der Fleischlobby um Verbraucherschutz. Denn Bezeichnungen, wie „veganes Schnitzel“, könnten die Verbraucher täuschen. Verbraucher würden von einem Schnitzel erwarten, dass es Fleisch enthalte. Warum sie dies von einem veganen Schnitzel erwarten sollten, bleibt dabei aber unklar.
Selbst wenn nicht jeder weiß, was vegan ist, ließe sich das Problem der „Verbrauchertäuschung“ leicht lösen. Beispielsweise könnten unter der Bezeichnung „Veganes Schnitzel“ noch gut sichtbare Slogans platziert werden, wie „100 % aus Pflanzen“ oder noch besser „Für dieses Produkt musste kein Tier sterben!“.
Aus veganer Sichtweise wären solche klaren Sichtbarmachungen sogar unbedingt wünschenswert. Hierdurch könnte den Konsumenten noch einmal deutlicher gemacht werden, dass es zu Tierqual und Tiertötung 100 % pflanzliche Alternativen gibt.
Allerdings ist kaum zu erwarten, dass der Landwirtschaftsminister und die Fleischlobby sich für solche klaren Verbraucherhinweise erwärmen werden. Ihnen geht es nämlich in Wirklichkeit nicht um den Schutz der Verbraucher, sondern allein um die Förderung der Interessen der Fleischlobby.
Je stärker vegane Ersatzprodukte geschmacklich, von der Zubereitung und Konsistenz Fleischprodukte imitieren, desto weniger Argumente gibt es für Fleischesser, auf Produkte zurückzugreifen, für die Tiere sterben mussten. Je mehr sich dies rumspricht, umso häufiger dürften Fleischesser tatsächlich beginnen, sich für die veganen Produkte zu entscheiden.
Die Fleischlobby und ihr Minister sehen offenbar Gefahr, dass Fleischkonsumenten eher zu den veganen Alternativen wechseln könnten, wenn ihnen diese als direkte Alternative sofort sichtbar gemacht werden. In der Tat erleichtern es Bezeichnungen, wie „veganes Schnitzel“ oder „vegane Currywurst“, den Verbrauchern, genau das vegane Produkt zu finden, welches sie gerne ausprobieren möchten. Demgegenüber würden Bezeichnungen, wie veganes Bratstück“, einen weitaus geringeren Informations- und Anreizwert aufweisen. Der Plan des Landwirtschaftsministers dient also nicht der Verbraucherinformation, sondern der Verbraucherverwirrung. Verbrauchern sollen Informationen vorenthalten werden, die ihnen die Produktauswahl erleichtern.
Sicherlich würden sich Veganer nicht durch eine Namensänderung davon abhalten lassen, vegane Produkte zu kaufen. Die Maßnahme des Ministers wendet sich aber nicht an Veganer, sondern an Fleischesser. Diese sind stark auf die Bezeichnungen der von ihnen konsumierten Fleischprodukte bei ihrer Einkaufsauswahl konditioniert. Die Entfernung von Bezeichnungen, wie „Schnitzel“ oder „Currywurst“, könnte daher klassische Fleischesser von der Einkaufsentscheidung für vegane Produkte abhalten. Genau dies scheint es auch zu sein, was Landwirtschaftsminister Schmidt und die Fleischlobby anstreben.
Es ist von großer Wichtigkeit, dass dem Plan von Landwirtschaftsminister Schmidt und der Fleischlobby, den Verkauf veganer Produkte zu behindern, Widerstand entgegengesetzt wird. Deshalb bitten wir noch einmal alle unsere Leser und Leserinnen herzlich, die Petition zu unterzeichnen: